24.03.2021

Fast jeder zweite Deutsche beklagt Kommunikationsprobleme im Homeoffice

Die Corona-Pandemie hat die zwischenmenschliche Kommunikation drastisch verändert: Lockdowns, Homeoffice und Homeschooling bedeuten weniger physische Kontakte und dafür zahlreiche Online-Konferenzen und Telefonate. Wie stark der Hörsinn im Homeoffice gefordert ist, belegt eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie (BVHI). Danach hat sich für knapp 50 Prozent der Deutschen die Kommunikation mit ihren Arbeitskollegen durch das Arbeiten im Homeoffice verschlechtert. Mehr als die Hälfte klagen über Lärm am Heimarbeitsplatz.

Frankfurt a.M., 24. März 2021 – Von einer ruhigen Arbeitsatmosphäre am Heimarbeitsplatz kann für viele Menschen keine Rede sein: 57 Prozent der Befragten klagen über eine höhere Lärmbelastung im Vergleich zum Büro. Störungen und ablenkende Geräusche werden vor allem durch Mitbewohner im Haushalt (20 Prozent), Baustellen und Verkehrslärm (19 Prozent) sowie spielende Kinder (18 Prozent) und Nachbarn (16,3 Prozent) verursacht. Mehr als jedem vierten Beschäftigten fällt es im Homeoffice schwerer, Gesprächen und Video-Telefonaten zu folgen. 46,7 Prozent der Befragten berichten von einer insgesamt verschlechterten Kommunikation mit ihren Arbeitskollegen; kein Wunder, fallen im Homeoffice doch wichtige Kommunikationsebenen – im Vergleich zum Büro – weg.

Ohne die – vor allem für die Vermittlung von Emotionen – so wichtige gestische, mimische und insgesamt nonverbale Kommunikation müssen sich auch Personen mit intaktem Gehör sehr fokussieren. Besteht zudem eine unentdeckte Hörminderung, bedeutet Kommunikation im Homeoffice zusätzlichen Stress. Menschen mit einer (ggf. unentdeckten) Hörminderung sind ungleich mehr gefordert, da ihnen viele Kompensationsmöglichkeiten (wie das Lippenlesen) in Telefonaten und häufig auch in Videokonferenzen nicht zur Verfügung stehen. Wer nicht gut hört, muss wiederholt nachfragen, Sachverhalte klären oder auf andere, zeitraubende schriftliche Formate wie E-Mail zurückgreifen.

„Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, wie positiv sich die Versorgung einer Hörminderung bereits im mittleren Lebensalter auswirkt. Physische und kognitive Leistungsfähigkeit sowie Stressresilienz können bewahrt und die Lebensqualität gesteigert werden“, erklärt Dr. Stefan Zimmer, Vorstandsvorsitzender des BVHI. „Je schneller man bei einer Hörminderung handelt, diese fachärztlich diagnostizieren und hörakustisch versorgen lässt, desto besser. Ein einfacher Hörtest bei einem Hörakustiker ist bereits ein wichtiger erster Schritt zum Erhalt der eigenen Gesundheit.“

Bleibt eine Schwerhörigkeit unerkannt und unversorgt, hat das negative Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit, die Karriere und alle anderen Lebensbereiche: Betroffene neigen häufiger dazu, sich sozial zu isolieren. Aufgrund der vielfältigen Kompensationsbemühungen des Gehirns, das Fehlen auditiver Reize auszugleichen, wird insgesamt die kognitive Leistungsfähigkeit gemindert. Auch kann das Risiko einer Demenzerkrankung steigen.
Was viele nicht wissen: Moderne Hörsysteme sind technisch so ausgereift, dass sie auch als smarte Assistenten im Büro den Berufsalltag erleichtern. Via Bluetooth-Technologie lassen sie sich mit dem Smartphone, PC oder Tablet verbinden und ermöglichen die direkte Teilnahme an virtuellen Konferenzen ohne Höranstrengung und Nebengeräusche. Sogar normalhörende Menschen können heute von moderner Hörgerätetechnik profitieren und ihre Kommunikation optimieren.

Bildmaterial

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Quelle: Civey-Befragung im Auftrag des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie

Quelle: Bundesverband der Hörsysteme-Industrie

Infografiken zum Download

Daten zur Hörgeräteversorgung in Deutschland

  • 12 Prozent der Bundesbürger halten ihre Hörfähigkeit für gemindert (Quelle: EuroTrak Germany, 2018)
  • 37 Prozent von ihnen tragen Hörgeräte (Quelle: EuroTrak Germany, 2018)
  • 39 Milliarden Euro betragen die jährlichen Kosten für unversorgte Hörminderungen in Deutschland (Quelle: Hearing Loss – Numbers and Costs, 2019)
  • Eine unversorgte Hörminderung im mittleren Lebensalter ist der größte potentiell beeinflussbare Risikofaktor für eine spätere Demenzerkrankung (Quelle: The Lancet Commission on Dementia Prevention, 2020)
  • Eine Ausweitung der Hörgeräteversorgung trägt dazu bei, diese Kosten sowie die Risiken von Folgeerkrankungen nachhaltig zu senken.

Über den Bundesverband der Hörsysteme-Industrie

Der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI) ist die Vertretung der auf dem deutschen Markt tätigen Hersteller medizinischer Hörlösungen. Er artikuliert die Interessen seiner Mitglieder und ist das Kommunikationsorgan für alle Themen rund um Hörtechnologie, Hörminderung und Innovation. Der Verband setzt sich für frühzeitige Hörvorsorge ein und klärt über die Leistungsfähigkeit moderner Hörsysteme auf (www.bvhi.org).

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