Hörimplantate – Wenn Hörgeräte an ihre Grenzen stoßen
Den meisten Menschen, die unter einer Schwerhörigkeit leiden, kann mit Hörgeräten geholfen werden. Ist eine Hörminderung jedoch so weit fortgeschritten, dass sie durch am oder im Ohr getragene Hörgeräte nicht mehr ausgeglichen werden kann, ist ein Hörimplantat eine mögliche Alternative.
Hörimplantate richten sich speziell an schwerhörige Menschen, die nicht von der Schallverstärkung eines konventionellen Hörgerätes profitieren. Außerdem eignen sie sich für Patienten, die an einem speziellen Hörverlust leiden, zum Beispiel eine sensorineurale, kombinierte oder Schallleitungsschwerhörigkeit. Hörimplantate überbrücken den nicht funktionierenden Teil des Gehörs. Das am weitesten verbreitete Hörimplantat – und damit die häufigste Alternative zum Hörgerät – ist das Cochlea-Implantat (CI). Das Hörimplantat wird operativ, bei einem kleinen Routineeingriff, hinter das Ohr unter die Haut eingesetzt (s.u.).
Der Weg zum Hörimplantat
Vor der OP führen HNO-Kliniken im Rahmen eines 2-3-tägigen stationären Aufenthalts, eine umfassende Voruntersuchung durch. Neben der Aufklärung, wie eine Implantation im Detail verläuft, wird abgeklärt, ob der Eingriff im individuellen Fall medizinisch sinnvoll ist. Im Falle eines Cochlea Implantats wird etwa mittels bildgebender Verfahren vorab analysiert, wie die Hörschnecke sitzt und wie groß und wie ausgebildet sie ist. Daraus lassen sich Schlüsse ziehen, welche Elektrodenlänge am besten für die individuelle Cochlea geeignet ist und welche möglichen Hindernisse auftreten können.