ICH geHÖRE daZU – Welttag des Hörens am 3. März
Der Welttag des Hörens am 3. März informiert über Schwerhörigkeit im Alter und ruft zur regelmäßigen Hör-Vorsorge auf
Regelmäßige Überprüfung des Gehörs als Vorsorgeleistung der Krankenkassen ab dem 50. Lebensjahr gefordert
Frankfurt am Main, 25. Januar 2023. Am 3. März ist der Welttag des Hörens.
Erneut setzen sich der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit dem internationalen Aktionstag für besseres Hören und eine verbesserte Hörvorsorge und -versorgung ein. Mit dem Motto „Hörvorsorge ab 50 – ICH geHÖRE daZU!“ liegt der Schwerpunkt in diesem Jahr auf der frühzeitigen Erkennung der Schwerhörigkeit im Alter (Presbyakusis). Die bundesweite Aufklärungskampagne soll Menschen ab 50 für das Thema sensibilisieren und dazu beitragen, dass Hörverluste nicht jahrelang unbemerkt und unbehandelt bleiben, sondern frühzeitig versorgt werden.
Regelmäßige Hörscreenings als Vorsorgeleistung der gesetzlichen Krankenkassen
Gemeinsam mit den Partnerorganisationen der Initiative Hörgesundheit fordert der BVHI für gesetzlich Krankenversicherte ab dem 50. Lebensjahr ein regelmäßiges Hörscreening durch einen HNO-Facharzt als reguläre kassenfinanzierte Vorsorgeleistung. Denn etwa ab 50 setzt in der Regel die Schwerhörigkeit im Alter als Ergebnis natürlicher Abnutzungserscheinungen der Sinneszellen im Innenohr ein. Die Folgen nicht diagnostizierter und nicht therapierter Schwerhörigkeit können sich körperlich, psychisch sowie sozial nachteilig auswirken. Eine flächendeckende, regelmäßige Früherkennung kann dem entgegenwirken. Die Forderung knüpft an konkrete Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO)^1^ an. Der gesundheitspolitisch hohe Stellenwert des Aktionstages wird durch die Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach unterstrichen.
Im Zentrum der Kampagne stehen diejenigen, die Menschen mit einer Hörminderung in der Prävention und Versorgung begleiten, vor allem Hörakustiker, HNO-Ärzte, Kinderärzte, Kliniken, Chirurgen, CI-Spezialisten und Hörtrainer im Rehabilitationsbereich. Sie informieren über die Folgen eines unerkannten und unbehandelten Hörverlusts und zeigen, wie Menschen über 50 ihr Hörvermögen durch regelmäßige Hörscreenings testen lassen können.
Frühzeitige Hörtestes und Versorgung sparen Kosten
39 Milliarden Euro betragen die jährlichen Kosten für unversorgte Hörminderungen in Deutschland, so die Erhebung Shield aus dem Jahr 2019.1 Eine kassenfinanzierte Hörvorsorge ab 50 könnte diese Ausgaben deutlich mindern, indem sie die Dunkelziffer unerkannter – aber kostenträchtiger – Fälle von Schwerhörigkeit reduziert. Das rechnet sich für Betroffene und Kostenträger im Gesundheitswesen gleichermaßen. Auch die WHO betont das große finanzielle Einsparpotential von Hörtests ab dem 50. Lebensjahr in ihrem „World Report on Hearing“.2 Die WHO empfiehlt ebenfalls Hörtests zur Vorbeugung des kognitiven Leistungsverfalls im Alter und eine frühzeitige Versorgung von Hörminderungen bei Erwachsenen.3
1 „Adult hearing screening and early intervention become even more relevant given the links between hearing loss and dementia in older adults (…), and that addressing hearing through these devices may have a positive influence on an individual’s cognition“ (WHO 2021, S. 91).
2 Shield (2019): Hearing Loss – Numbers and Costs. Evaluation of the social and economic costs of hearing impairment. Brunel University, London. Online: https://www.ehima.com/documents/
3 „WHO made a conservative estimation of return on investment from hearing screening for adults aged above 50 years. Results based on actual costs estimated a possible return of 1.62 International dollars for every 1 dollar invested in hearing screening among older adults in a high-income setting“ (WHO 2021, S. 91-92).