Saarländer gehen am häufigsten zum Hörtest
Umfrage zum Welttag des Hörens zeigt: Saarland ist Spitzenreiter beim Thema Hörgesundheit ab 50
Frankfurt am Main, 01. März 2023 – Die Saarländer kümmern sich am häufigsten um ihr Hörvermögen. Knapp jeder vierte (22,2%) ab 50 Jahren hat im letzten Jahr einen Hörtest gemacht. Damit erzielt das Bundesland in einer repräsentativen Civey-Befragung unter 5.000 über 50-jährigen Deutschen den Spitzenplatz. Schlusslicht ist Bayern; hier testet nur jeder sechste Befragte (15,9%) jährlich sein Gehör. Im Bundesdurchschnitt sind es 18,2 Prozent der Befragten. Jeder vierte ab 50 gibt an, noch nie einen Hörtest gemacht zu haben. Die Notwendigkeit regelmäßiger Hörtests wird insgesamt unterschätzt.
Spitzenreiter Saarland, Niedersachen, Schleswig-Holstein und Hamburg. In Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern achten viel zu wenige ab 50 auf ihr Hörvermögen
Ältere im Süden und Osten testen ihre Ohren seltener
In der bundesweiten Umfrage belegen Städte und Landkreise im Süden die hinteren Plätze. Mit 9,2 Prozent ist der Anteil der Menschen über 50, die im letzten Jahr einen Hörtest gemacht haben, in Kempten (Allgäu) am geringsten. Auch in Heidelberg (10,5%), Passau Stadt und Oberallgäu (jeweils 11,5%) sowie in der Stadt Landshut (11,6%) werden Hörtests von den über 50-jährigen eher selten wahrgenommen. Bei den Bundesländern teilen sich Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern die hinteren Plätze. Im Städtevergleich liegt Stuttgart auf dem hintersten Platz. Der Anteil derer, die noch nie einen Hörtest gemacht haben, liegt in Sachsen-Anhalt mit 28,3 Prozent am höchsten.
Deutsche sind gesundheitsbewusst – Hörtests aber noch nicht im Fokus
Wie gesundheitsbewusst die Menschen ab 50 Jahren in Deutschland sind, belegen ebenfalls die Zahlen aus der Civey-Erhebung ebenfalls: 81,4 Prozent halten die persönliche Gesundheitsprävention für wichtig oder sehr wichtig. Nur für 8,7 Prozent der Befragten ist die persönliche Gesundheitsprävention unwichtig. Allerdings scheinen die mit einer unversorgten Schwerhörigkeit in Beziehung stehenden Gesundheitsrisiken noch nicht hinreichend bekannt zu sein. Dies möchten die Aktionspartner des Welttags des Hörens ändern. Unter dem Motto „Hörvorsorge ab 50 – ICH geHÖRE daZU!“ informieren Hörakustiker, HNO-Ärzte und Selbsthilfeverbände über die Vorteile einer regelmäßigen Hörvorsorge und rechtzeitigen Hörversorgung. Ihr Ziel ist es, den Anteil unerkannter degenerativer Schwerhörigkeit im Alter zu senken.
Gefordert: Hörscreening ab 50
Die überregionalen Umfrageergebnisse zeigen, dass noch mehr Menschen über die Bedeutung des Hörsinns und seiner Erhaltung aufzuklären sind. Informationen über die möglichen Folgen einer nicht erkannten und versorgten Schwerhörigkeit könnten dazu motivieren, den Hörsinn in die Routine der individuellen Gesundheitsvorsorge einzubinden. Einen wichtigen Beitrag können die Krankenkassen leisten. Anlässlich des Welttags des Hörens 2023 am 03. März fordert die bundesweite Initiative Hörgesundheit daher, ein fachärztliches Hörscreening ab 50 Jahren als Vorsorgeleistung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen.
Weitere überregionale Ergebnisse zur Gesundheitsprävention ab 50 und dem Vorsorgeverhalten der Bundesbürger lesen Sie hier.
Zur Umfrage
Die Civey-Untersuchung wurde vom 20.01.2023 bis 27.01.2023 im Auftrag des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie (BVHI) unter 5.000 Bundesbürgern ab 50 Jahren durchgeführt.
Über den Welttag des Hörens
Der Welttag des Hörens ist ein gemeinsamer Aktionstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie (BVHI). Er steht unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (https://welttag-des-hoerens.de/).
Über die Initiative Hörgesundheit
Die Initiative Hörgesundheit ist ein Zusammenschluss von Verbänden und Fachgesellschaften, die sich für eine Verbesserung der Vorsorge von Schwerhörigkeit und der Versorgung von Hörminderungen engagieren. Ein zentrales Anliegen ist die Etablierung eines fachärztlichen Hörscreenings ab dem 50. Lebensjahr als reguläre Vorsorgeleistung (www.initiative-hörgesundheit.de).
Über den Bundesverband der Hörsysteme-Industrie
Der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI) ist die Vertretung der auf dem deutschen Markt tätigen Hersteller medizinischer Hörlösungen. Er artikuliert die Interessen seiner Mitglieder und ist das Kommunikationsorgan für alle Themen rund um Hörtechnologie, Hörminderung und Innovation. Der Verband setzt sich für frühzeitige Hörvorsorge ein und klärt über die Leistungsfähigkeit moderner Hörsysteme auf (www.bvhi.org).