Zähne OK, Augen OK – und was ist mit den Ohren?
Umfrage zeigt: Viele Deutsche vergessen den Hörsinn bei der Gesundheitsprävention
Viele Menschen ab 50 sind gesundheitsbewusst und nehmen Vorsorgeuntersuchungen wahr. Das zeigt eine repräsentative Civey-Umfrage unter 5.000 über 50-jährigen Bundesbürgern. Viele vergessen bei der Vorsorge allerdings ihren Hörsinn. Nur 15,4 Prozent der Befragten lassen regelmäßig ihr Gehör testen. Zum Vergleich: Über 70 Prozent gehen jährlich für Kontrolluntersuchungen zum Zahnarzt. Fast ebenso viele machen einen Gesundheitscheck beim Hausarzt (65,6%). Immerhin die Hälfte der Befragten lässt ihr Sehvermögen regelmäßig überprüfen (50%).
Gefordert: Hörscreening ab 50
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass noch mehr Menschen über die Bedeutung des Hörsinns und seiner Erhaltung aufzuklären sind. Informationen über die möglichen Folgen einer nicht erkannten und versorgten Schwerhörigkeit könnten dazu motivieren, den Hörsinn in die Routine der individuellen Gesundheitsvorsorge einzubinden. Einen wichtigen Beitrag können die Krankenkassen leisten. Anlässlich des Welttags des Hörens 2023 am 03. März fordert die bundesweite Initiative Hörgesundheit daher, ein fachärztliches Hörscreening ab 50 Jahren als Vorsorgeleistung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen.
Früh zu erkennen: Schwerhörigkeit im Alter
Ab dem 50. Lebensjahr setzt in der Regel die Schwerhörigkeit im Alter (Presbyakusis) ein – oftmals schleichend, manchmal jahrelang unbemerkt. Für eine rechtzeitige Diagnose und Therapie sind regelmäßig Hörtests spätestens ab 50 sehr wichtig. Eine frühzeitige Versorgung mit Hörsystemen kann das Risiko weiterer gesundheitlicher Einschränkungen mindern, die mit unversorgter Schwerhörigkeit in Verbindung stehen können.
Deutsche sind gesundheitsbewusst – Hörtests aber noch nicht im Fokus
Wie gesundheitsbewusst die Menschen ab 50 Jahren in Deutschland sind, belegen die Zahlen aus der Civey-Erhebung: 81,4 Prozent halten die persönliche Gesundheitsprävention für wichtig oder sehr wichtig. Nur für 8,7 Prozent der Befragten ist die persönliche Gesundheitsprävention unwichtig. Allerdings scheinen die mit einer unversorgten Schwerhörigkeit in Beziehung stehenden Gesundheitsrisiken noch nicht hinreichend bekannt zu sein. Dies möchten die Aktionspartner des Welttags des Hörens ändern. Unter dem Motto „Hörvorsorge ab 50 – ICH geHÖRE daZU!“ informieren Hörakustiker, HNO-Ärzte und Selbsthilfeverbände über die Vorteile einer regelmäßigen Hörvorsorge und rechtzeitigen Hörversorgung. Ihr Ziel ist es, den Anteil unerkannter degenerativer Schwerhörigkeit im Alter zu senken.
Hohe Versorgungsqualität – sogar ohne eigene Aufzahlung
„Noch immer scheinen viele Menschen die möglichen Folgen einer unversorgten Schwerhörigkeit zu unterschätzen“, sagt Dr. Stefan Zimmer, Vorsitzender des Vorstands des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie (BVHI). „Nur so ist zu erklären, warum die Vorsorgebereitschaft nicht höher ist – trotz unkomplizierter Hörtests beim HNO-Arzt und bester professioneller Versorgung beim Hörakustiker. Diese ist, inklusive moderner Hörgeräte, für gesetzlich Krankenversicherte bereits ohne eigene Aufzahlung erhältlich.“
Dr. Stefan Zimmer
Vorstandsvorsitzender des BVHI
Zur Umfrage
Die Civey-Untersuchung wurde vom 20.01.2023 bis 27.01.2023 im Auftrag des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie (BVHI) unter 5.000 Bundesbürgern ab 50 Jahren durchgeführt.
Über den Welttag des Hörens
Der Welttag des Hörens ist ein gemeinsamer Aktionstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie (BVHI). Er steht unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (https://welttag-des-hoerens.de/).
Über die Initiative Hörgesundheit
Die Initiative Hörgesundheit ist ein Zusammenschluss von Verbänden und Fachgesellschaften, die sich für eine Verbesserung der Vorsorge von Schwerhörigkeit und der Versorgung von Hörminderungen engagieren. Ein zentrales Anliegen ist die Etablierung eines fachärztlichen Hörscreenings ab dem 50. Lebensjahr als reguläre Vorsorgeleistung (www.initiative-hörgesundheit.de).
Über den Bundesverband der Hörsysteme-Industrie
Der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI) ist die Vertretung der auf dem deutschen Markt tätigen Hersteller medizinischer Hörlösungen. Er artikuliert die Interessen seiner Mitglieder und ist das Kommunikationsorgan für alle Themen rund um Hörtechnologie, Hörminderung und Innovation. Der Verband setzt sich für frühzeitige Hörvorsorge ein und klärt über die Leistungsfähigkeit moderner Hörsysteme auf (www.bvhi.org).