Der Welttag
Der Welttag des Hörens („World Hearing Day“ bzw. „International Ear Care Day“) findet jedes Jahr am 3. März statt. Der weltweite Aktionstag lenkt die globale Aufmerksamkeit auf die Prävention und Versorgung von Hörminderungen und auf die Bedeutung des Gehörs.
An ihrem Hauptsitz in Genf organisiert die Weltgesundheitsorganisation jährlich eine Veranstaltung zum Welttag des Hörens. In den letzten Jahren haben sich immer mehr Mitgliedstaaten und andere Partnerorganisationen dem Welttag des Hörens angeschlossen und eine Reihe von Aktivitäten und Veranstaltungen in ihren Ländern organisiert.
In der DACH-Region engagiert sich der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie gemeinsam mit dem World Hearing Forum, dem europäischen Herstellerverband EHIMA und anderen Organisationen für den Aktionstag. Gemäß den WHO-Kriterien liegt die Prävalenz von Schwerhörigkeit in Deutschland bei 12 Prozent. Das bedeutet, dass etwa 10 Mio. Menschen in Deutschland schwerhörig sind. 5,8 Millionen Deutsche über 15 Jahren haben zudem einen beeinträchtigenden Hörverlust von mehr als 35 Dezibel – davon sind lediglich zwei Millionen mit Hörsystemen versorgt.
Zum Gelingen des Welttages in Deutschland, Österreich und der Schweiz tragen Hörakustiker, HNO-Ärzte, Unternehmen, Kultureinrichtungen, Vereine und andere Akteure mit vielfältigen Ideen, Aktionen, Informations- und Aufklärungsangeboten bei. Seinen hohen Stellenwert unterstreicht die Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministers Prof. Dr. Karl Lauterbach.
Grußworte zum Welttag des Hörens
Während wir die Augen auch mal bewusst schließen können, sind die Ohren auf Dauerempfang. Mit dem diesjährigen Motto „Das Leben gehört gehört“ nimmt der Welttag des Hörens darauf Bezug. Im Alltag ist das Gehör für die Kommunikation, für die Orientierung und zum Schutz vor Gefahren in ständigem Einsatz. Umso wichtiger ist es, mögliche Beeinträchtigungen früh zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Hörminderung birgt nicht nur Gefahren für den Alltag, sie kann bis zu Vereinsamung führen. Gezielte Vorsorge kann das verhindern. Ich danke daher allen, die sich besonders für den Schutz des Gehörs einsetzen.
Die Zahl der Menschen, die mit Hörverlust leben und von Hörverlust bedroht sind, nimmt weltweit zu. Zahlreiche Ursachen, die zu Hörverlust führen, können verhindert werden. Lärmexposition ist eine der häufigsten vermeidbaren Ursachen für Hörverlust.
Weltweit sind über eine Milliarde junge Menschen von dauerhaftem Hörverlust bedroht, und zwar durch zu laute Geräusche, denen sie über Kopfhörer und in Unterhaltungsstätten ausgesetzt sind. Dieses Risiko kann durch die Förderung und Einführung von Praktiken des „sicheren Hörens“ gemindert werden.
Allen Unterstützern sind wir zu Dank verpflichtet, denn wir sind davon überzeugt, dass wir zusammen mehr für die Hörversorgung in Deutschland erreichen können.
Nachgefragt bei Experten
Dr. Veronika Wolter, Chefärztin der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und der Helios Hörklinik Oberbayern in München und Dr. med. Matthias Rudolph, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie beantworten Fragen zu Auswirkungen von Schwerhörigkeit und Tinnitus auf die mentale und körperliche Gesundheit.
Ab dem 50. Lebensjahr setzt in der Regel die Schwerhörigkeit im Alter (Presbyakusis) ein – oftmals schleichend, manchmal auch jahrelang unbemerkt und dadurch unbehandelt.
Lässt man einen Hörverlust unbehandelt, fallen die Teilnahme an Gesprächen mit mehreren Personen, das Telefonieren, Fernsehen und die Teilnahme am Straßenverkehr immer schwerer – man verliert Sicherheit und Lebensqualität.
Die zentrale Forderung des Welttags des Hörens lautet, gesetzlich Krankenversicherten ab dem 50. Lebensjahr eine regelmäßige Überprüfung ihres Gehörs durch den HNO-Facharzt als reguläre Vorsorgeleistung anzubieten, um die Hörgesundheit zu fördern und Folgeerkrankungen zu vermeiden.