Hören ist Hightech
Vernetzte Technologien erleichtern unseren Alltag. Das gilt auch für Hörgeräte. Die Zeiten, in denen sie ausschließlich für eine Verstärkung akustischer Signale sorgten, sind längst vorbei. Heute lassen sich die kleinen Technikwunder auf individuelle Hörsituationen und -vorlieben einstellen, mit zahlreichen Geräten verbinden und per App bedienen. Damit können ihre Träger viele zusätzlichen Dienste nutzen, die ihnen einen Mehrwert für ihren Alltag bieten.
Vernetztes Hören mit Bluetooth
Kabelloses Hören mit Bluetooth-Technologie ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Von der Musik-Box für unterwegs über die Freisprecheinrichtung im Auto bis hin zu kabellosen Kopfhörern. Auch moderne Hörsysteme wandeln sich, dank leistungsstarker Bluetooth-Funktionen, immer mehr zu digitalen Multitalenten und verbinden sich mit dem Smartphone und externen Audioquellen wie TV und Musikanlagen. Darüber hinaus erschließen sie durch digitale Vernetzung weitere Funktionen, wie etwa simultane Übersetzungen direkt ins Ohr oder die Messung von Vitaldaten zur Kontrolle des Gesundheitszustands.
Mit Bluetooth LE Audio steht die nächste Generation in den Startlöchern und wird mit Audio Sharing völlig neue Anwendungen ermöglichen. Damit können Audio-Signale etwa vom Fernseher auf mehrere Kopfhörer oder Hörgeräte synchron in individueller Lautstärke übertragen werden. Die Broadcasting-Funktion übermittelt Tonsignale an öffentlichen Orten wie Kinos, Konzerthallen, Konferenzräumen oder Theatern. Ähnliches ist auch im öffentlichen Verkehr möglich: So können Gleiswechsel an Bahnsteigen, Abfluginformationen am Flughafen oder die Ansage der nächsten Station in der U-Bahn direkt in die Hörgeräte übermittelt werden.
Individuelles Hörerlebnis mit Künstlicher Intelligenz
Für eine individuell angepasste Versorgung einer Hörminderung kommen zunehmend Hörgeräte zum Einsatz, die sich automatisch an die akustische Umgebung anpassen. So wird das Gespräch im Restaurant genauso erleichtert wie das Verstehen von Durchsagen am Bahnsteig. Künstliche Intelligenz (KI) lernt aus Klangbeispielen sowie aus den je nach Situation getroffenen Benutzereinstellungen, welche Hörbedürfnisse der Träger hat, und passt diese dann in ähnlichen Situationen an. So erkennt KI beispielsweise, wenn der Träger sich an einem Bahnhof befindet und stellt die Hörgeräte automatisch mit der Präferenz ein, die es aus den Eingaben des Trägers zuvor herausgelesen hat (also z.B. Störgeräusche reduzieren, Durchsagen und die Stimme von Gesprächspartnern hervorheben).
Remote Fitting durch den Hörakustiker
Die Fernanpassung, Remote Fitting genannt, ermöglicht es Hörakustikern sich aus der Distanz mit den Hörgeräten ihrer Kunden zu verbinden und deren Hörbedürfnisse in Echtzeit zu unterstützen und zu optimieren. Kunden benötigen dazu Bluetooth-fähige Hörgeräte sowie entweder ein Smartphone, Tablet, Notebook oder einen PC mit der entsprechenden App des Herstellers – und natürlich eine stabile Internetverbindung. Häufig findet die Kommunikation mit dem Hörakustiker hierzu per Video- oder Audio-Telefonat statt oder erfolgt flexibel per Chat oder E-Mail.