Wenn das Hören anstrengend wird, leidet die Seele
Psychische Gesundheit ist eine wesentliche Voraussetzung für das Wohlbefinden. Der positive Einfluss des guten Hörens auf die emotionale und psychologische Lebensqualität ist wissenschaftlich untersucht (WHO 2021): Ein intakter oder gut versorgter Hörsinn fördert soziale Fähigkeiten. Hören ist eine wichtige Voraussetzung für zwischenmenschliche Interaktionen und Teilhabe – ob im Beruf oder Privatleben. Es stärkt die Resilienz und macht Menschen weniger anfällig für mentale Erkrankungen. 96 % der Hörgeräte-Träger berichten laut der aktuellen EuroTrak Germany–Befragung von einer höheren Lebensqualität. Sie haben offenbar ein positiveres Selbstbild.
Menschen, die länger an seelischen Verstimmungen, Ermüdungssymptomen oder psychischen Krankheiten leiden, sollten deshalb einen Hörtest machen, denn eine Hörminderung kann eine mögliche Ursache für die wahrgenommenen Symptome sein. Der Hörtest ist eine Krankenkassenleistung. Abschließend stellt ein HNO-Arzt oder Hörakustiker fest, ob eine relevante Hörminderung vorliegt. Hörverlust steht häufig im Zusammenhang mit einer Reihe von Folgeerkrankungen, den sogenannten Komorbiditäten, bis hin zu Depressionen. Deshalb war die mentale Gesundheit einer unserer Themenschwerpunkte zum Welttag des Hörens 2024.
Ab einem Hörverlust von 20 % kann gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse ein Anspruch auf eine Hörsystemversorgung bestehen. Hierfür erhält der Patient eine Verordnung des HNO-Arztes. Der Hörakustiker steht im nächsten Schritt bei der Auswahl des richtigen Hörsystems zur Seite, passt dieses schrittweise an individuelle Bedürfnisse an und hilft bei der Eingewöhnung und Wartung. Ärzte kontrollieren und begleiten die Langzeitwirkung der Hörsysteme.