Berufliche Nachteile für hörgeminderte Menschen
Studie „Hearing Loss – Numbers and Costs“
Die Studie „Hearing Loss – Numbers and Costs“ kommt zu dem Ergebnis, dass Menschen mit einer unversorgten Schwerhörigkeit eher in Berufen mit niedrigerem Anforderungsprofil arbeiten, als (Hör-)Gesunde oder mit Hörsystemen versorgte Arbeitnehmer. Zudem arbeiten jene häufiger in Teilzeit oder sind in Frührente. Gründe für berufliche Nachteile durch eine Hörschwäche sind sowohl funktional als auch persönlich. So haben es Menschen mit einer Hörminderung etwa in Besprechungen oder Telefonkonferenzen deutlich schwerer als ihre Kollegen. Das Pausengespräch in der Kantine ist anstrengend, wenn nicht gar unmöglich. Einen Arbeitstag mit eingeschränktem Gehör zu überstehen ist ermüdend – körperlich und mental.
Über die Studie „Hearing Loss – Numbers and Costs”:
Die Studie „Hearing Loss – Numbers and Costs wurde von Prof. em. Bridget Shield mit Unterstützung von Prof. Mark Atherton, Brunel Universität London erstellt. Im Jahr 2006 verfasste Prof. em. Bridget Shield den ersten Bericht zu diesem Thema unter dem Titel „Evaluation of the Social and Economic Costs of Hearing Impairment“. Die Kosten durch geringere Lebensqualität errechnen sich aus der Anzahl der Schwerhörigen aufgeteilt nach Schwere des Hörverlustes, dem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der einzelnen Länder sowie eigenen Berechnungen Shields anhand des „Health Utility Index“ zur Kosten-Nutzen-Analyse von Behandlungsmaßnahmen bei Hörverlust. Die Kosten durch Produktivitätsverluste errechnen sich aus der Anzahl der schwerhörigen Personen im erwerbsfähigen Alter, der Wirtschaftsleistung pro Kopf und der Beschäftigungsquote der 15- bis 64-Jährigen.